Tante Josefines Erbe
Vor zwei Jahren nun starb Tante Josefine.
Wir waren alle überrascht, zum einen, weil klar wurde, dass sie nicht wirklich die Tante Josefine von uns allen war, zum anderen, weil herauskam, dass sie eine beeindruckende Geldsumme auf ihrem Sparbuch bei der Volksbank angesammelt hatte. Genau genommen war sie nur Ewalds und Hannelores Tante gewesen, und die beiden erbten das Geld. Sie machten das erste Mal in ihrem Leben einen richtigen Urlaub, eine vierwöchige Kreuzfahrt. Der Rest wurde ausgegeben für exklusive Materialien, mit denen ihr Häuschen aufs edelste renoviert werden sollte: Parkettholz, italienische Fliesen, Designertapeten. Zunächst sah alles nur aus wie Gerümpel, das sich in der Veranda und in der Stube stapelte. Und so blieb es für zwei Jahre.
Nun aber ist Ewald seit einigen Wochen arbeitslos und die Hausrenovierung ist fast abgeschlossen. Nur von der teuersten Tapete, die das Dorf je gesehen hat, fehlt ein wenig. Designertapete. Ich hatte übrigens gedacht, es sei eine Blümchentapete, aber dieses Wort werde ich nie wieder in Ewalds und Hannelores Gegenwart benutzen.
Diese Designertapete war nirgends mehr aufzutreiben, weder in den lokalen Fachgeschäften noch in den Großstädten oder im Internet. Davon lassen sich die Bauherren keinen Strich durch die Rechnung machen. Gestern war die ganze Familie dabei, den nackten Putz über dem Ölofen mit Designertapetenmuster zu bemalen - mit den Buntstiften der Kinder.
Heute, beim Einweihungskaffee mit selbstgebackenen Torten konnten wir das Ergebnis bewundern. Am allergelungensten finde ich das Stück Wand über dem Ölofen. Vielleicht renoviere ich mein Haus auch bald. Es gibt noch einen ganzen Schuhkarton voller Buntstifte von den Kindern auf dem Dachboden.
Wir waren alle überrascht, zum einen, weil klar wurde, dass sie nicht wirklich die Tante Josefine von uns allen war, zum anderen, weil herauskam, dass sie eine beeindruckende Geldsumme auf ihrem Sparbuch bei der Volksbank angesammelt hatte. Genau genommen war sie nur Ewalds und Hannelores Tante gewesen, und die beiden erbten das Geld. Sie machten das erste Mal in ihrem Leben einen richtigen Urlaub, eine vierwöchige Kreuzfahrt. Der Rest wurde ausgegeben für exklusive Materialien, mit denen ihr Häuschen aufs edelste renoviert werden sollte: Parkettholz, italienische Fliesen, Designertapeten. Zunächst sah alles nur aus wie Gerümpel, das sich in der Veranda und in der Stube stapelte. Und so blieb es für zwei Jahre.
Nun aber ist Ewald seit einigen Wochen arbeitslos und die Hausrenovierung ist fast abgeschlossen. Nur von der teuersten Tapete, die das Dorf je gesehen hat, fehlt ein wenig. Designertapete. Ich hatte übrigens gedacht, es sei eine Blümchentapete, aber dieses Wort werde ich nie wieder in Ewalds und Hannelores Gegenwart benutzen.
Diese Designertapete war nirgends mehr aufzutreiben, weder in den lokalen Fachgeschäften noch in den Großstädten oder im Internet. Davon lassen sich die Bauherren keinen Strich durch die Rechnung machen. Gestern war die ganze Familie dabei, den nackten Putz über dem Ölofen mit Designertapetenmuster zu bemalen - mit den Buntstiften der Kinder.
Heute, beim Einweihungskaffee mit selbstgebackenen Torten konnten wir das Ergebnis bewundern. Am allergelungensten finde ich das Stück Wand über dem Ölofen. Vielleicht renoviere ich mein Haus auch bald. Es gibt noch einen ganzen Schuhkarton voller Buntstifte von den Kindern auf dem Dachboden.
ama - 4. Apr, 21:44
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